Letztens Monat haben wir euch das Identitätsmodell nach Vivien Cass vorgestellt, nun gehen wir noch ein bisschen tiefer, was getan werden kann, wenn ihr merkt, dass eure Besucher_innen Probleme haben und sich nicht selbstständig daraus befreien können.
Die internalisierende Homonegativität und das Gefühl zu einer Randgruppe zu gehören, kann zu schwerwiegenden Belastungen führen, die sich auch im erwachsenen Alter weiter verfestigen kann, bis hin zu psychischen Störungen und Suizidgedanken (-handlungen). Hinzu kommen die üblichen Herausforderungen mit denen Jugendliche heranwachsen.
Der körperliche, psychische und soziale Gesundheitszustand hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Die "BEfragung zum seeLischen WohLbefinden und VerhAlten“ (BELLA) - zur psychischen Gesundheit und Lebensqualität des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS), ist eine bundesweit durchgeführten Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
Das BELLA Gesprächskonzept unterstützt euch als Gruppenleitung, wenn ihr bemerkt, dass ein_r Jugendliche_r in einer Krise steckt.
Bella Gesprächskonzept
B Baut eine Beziehung zu euren Besucher_innen auf und nehmt ihre Sorgen und Probleme ernst und sucht euch einen ruhigen Ort, an dem ihr ungestört reden könnt.
E Erfasst zu Beginn die Situation, fragt nach weiteren Informationen und hört zu. Wie nimmt eure_r Besucher_in die Situation wahr? W-Fragen (wer, wo, wie, was) stellen.
L Linderung der Symptome, Gefühle dürfen ausgedrückt und sollten zugelassen werden. Das Problem sollte klar definiert werden, um so wirksam zu helfen. Ermutigt eure_n Besucher_in neue Lösungswege zu gehen.
L Leute mit einbeziehen, soziales Umfeld des Betroffenen einbeziehen, an Fachkräfte vermitteln
Wenn ihr merkt, dass ihr der Situation nicht gewachsen seid (was absolut nicht schlimm ist), oder ihr nicht weiterwisst, dann kommt mit Fachkräften in Kontakt und nutzt weitere Anlaufstellen
A Ansatz zur Problembewältigung, mögliche (neue) Wege aufzeigen, praktische Hilfen vorstellen. Wie kann nun das Problem angegangen werden? Versucht einzelne Lösungsschritte zu erarbeiten.
Wenn eure Kenntnisse nicht ausreichen, dann verweist den_die Jugendliche_n an eine professionelle Einrichtung. Wenn ihr kein_e Therapeut_in, Ärzt_in, oder Psychater_in seid, holt euch Hilfe und Unterstützung.